Erd- oder Feuerbestattung?
Vielleicht haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, ob Sie sich eine Erd- oder eine Feuerbestattung wünschen. Wie aber unterscheiden sich die beiden Bestattungsformen eigentlich und was passiert anschließend mit den sterblichen Überresten?
Bei einer Erdbestattung wird der Verstorbene in einen Sarg gebettet. Diesen können Sie nach Ihren Vorlieben oder denen der/des Verstorbenen aussuchen. Die Trauerfeier wird dann mit dem Sarg gestaltet. Auch eine vorherige offene Aufbahrung auf dem Friedhof ist möglich. Anschließend wird der Sarg von der Trauergemeinde zum Grab begleitet und in die Erde hinabgelassen. Die Angehörigen können an dieser Stelle letzte Worte sprechen und der/dem Verstorbenen Erde und auch Blumen als symbolische Grabbeigaben mit auf den Weg geben.
Auch bei einer Feuerbestattung wird der Verstorbene zuerst in einen Sarg gebettet. In einem Krematorium wird dieser dann mitsamt dem Leichnam eingeäschert. Die Asche wird anschließend in eine Urne gegeben. Die Möglichkeiten der Grabarten sind bei einer Feuerbestattung vielfältig. Von einem Urnengrab in der Erde oder in einem Kolumbarium über eine Bestattung im Meer oder im Wald ist vieles denkbar.
Bei der Auswahl von Sarg und Urne können Sie sich von unserem Sortiment inspirieren lassen. Wir führen Sie aber auch jederzeit gerne persönlich in unseren Räumlichkeiten durch die Produktausstellung.
Die verschiedenen Grabarten auf einen Blick
Wahlgrab
Der Platz für ein Wahlgrab kann auf dem Friedhof selbst ausgewählt werden. Die Größe können Sie so aussuchen, dass Sie die Grabstätte als Familiengrab nutzen können. Wenn Sie sich für eine passende Ruhestätte entschieden haben, erwerben Sie das Nutzungsrecht für das Grab. Dies beträgt je nach Friedhof etwa 20 bis 30 Jahre und kann anschließend verlängert werden. Die Grabstelle kann mit einem Grabstein gekennzeichnet und bepflanzt werden.
Reihengrab
Bei einem Reihengrab wird Ihnen die Grabstelle auf dem Friedhof von der Friedhofsverwaltung zugewiesen. Es bietet nur Platz für eine Beisetzung und eignet sich daher nicht als Familiengrab. Die Ruhezeit beträgt bei einem Reihengrab zwischen 20 bis 30 Jahre. Anschließend muss die Grabstätte wieder freigegeben werden. Die Grabstelle kann mit einem Grabstein versehen und bepflanzt werden.
Rasenreihengrab
Das Rasenreihengrab befindet sich auf einer großen Rasenfläche auf dem Friedhof und kann nur für Urnenbeisetzungen genutzt werden. Auch hier gilt die Ruhezeit von 20 bis 30 Jahren je nach Friedhof. Das Besondere am Rasenreihengrab ist, das es lediglich mit einer Gedenktafel gekennzeichnet wird. Das Aufstellen eines Grabsteins oder die Bepflanzung des Grabes ist nicht möglich. Diese Grabart ist meist günstiger und pflegeleichter, eignet sich aber nicht als Familiengrabstätte.
Anonymes Grab
Bei einem anonymen Grab kann die Grabstelle nicht gekennzeichnet, geschmückt oder bepflanzt werden. Die Beisetzung findet hierbei auch nicht in Anwesenheit der Trauergemeinde statt. Da die genaue Grabstätte nach der Beisetzung nicht mehr nachzuvollziehen ist, gibt es bei einem anonymen Grab keinen eindeutigen Ort auf dem Friedhof, den die Hinterbliebenen zum Erinnern und Trauern besuchen können.
Urnengrab
Für die Beisetzung einer Urne unter der Erde kann auch zwischen Wahlgrab, Reihengrab, Rasenreihengrab oder anonymem Grab entschieden werden. Urnengräber sind in der Regel etwas kleiner als Gräber für die Erdbestattung.
Kolumbarium
Kolumbarien sind oberirdische Grabstätten. Die kleinen Gebäude oder Mauern, deren Wände mit Grabkammern versehen sind, bieten Platz für bis zu zwei Urnen. Die einzelnen Kammern werden nach der Beisetzung mit einer Platte verschlossen. Je nach Friedhofsordnung ist es möglich, Blumen oder Fotos an den Grabkammern anzubringen.
Baumbestattung
Für eine Baumbestattung suchen sich die Angehörigen einen Baum ihrer Wahl auf dem jeweiligen Friedhof aus. Je nach Friedhof können zwischen 2 und 4 Urnen pro Grab beigesetzt werden. Ein Baum kann von mehreren Familien genutzt werden, wobei jede Familie ein Viertel bzw. ein Achtel (je nach Friedhof) eines Baumes aussucht und kauft.
Hier können bis zu jeweils vier Urnen einer Familie beigesetzt werden. Eine Kennzeichnung durch einen Findling mit Inschrift in einer vorgeschriebenen Größe ist möglich, eine Bepflanzung hingegen nicht.
Erd- und Urnenkomplettgräber
Bei den Komplettgräbern, wird die Pflege der gesamten Ruhezeit (Nutzungsrechts) von einem Fachbetrieb übernommen. Des Weiteren beinhalten die Grabstätten einen Grabstein somit findet hier keine Namenlose Bestattungen statt. Durch diese Grabvariante wird den Hinterbliebenen ein Rundum-Sorglos-Paket geboten. Diese Grabarten werden auf den Hanauer Friedhöfen von der Treuhandstelle für Dauergrabpflege betreut.
Baumrasengrab
Hier gilt das gleiche wie bei einer Baumbestattung, allerdings gibt es hier keine Auswahlmöglichkeit des Platzes und es dürfen keine Findlinge als Grabsteine auf das jeweilige Grab gelegt werden.
Seebestattung
Als alternative Bestattungsform bietet sich nach einer Feuerbestattung die Seebestattung an. Diese kann etwa in der Nord- oder Ostsee oder in bestimmten Regionen in einem anderen Meer durchgeführt werden. Für die Trauergemeinde gibt es die Möglichkeit, der Seebestattung auf einem Schiff beizuwohnen. In einer kleinen Zeremonie an Bord wird die Urne der See übergeben. Die Angehörigen erhalten eine Seekarte, auf der die Koordinaten der Beisetzung eingetragen sind.
Naturbestattung
Die Unternehmen FriedWald und Ruheforst bieten eine Bestattung in ausgewiesenen Wäldern an. Diese alternative Bestattungsform ist nur nach einer Feuerbestattung möglich. Die Asche wird in einer natürlich abbaubaren Urne an den Wurzeln eines Baumes bestattet. Die Kennzeichnung des Grabes ist etwa durch das Anbringen einer Plakette am Baum möglich. Es können auch Baumgrabstätten erworben werden, die zur Beisetzung ganzer Familien oder Freundeskreise dienen. Wenn Sie sich eine Naturbestattung wünschen, können wir diese für Sie mit den Anbietern aus der Region organisieren.
Häufig gestellte Fragen zu den Bestattungsarten
Warum gibt es überall unterschiedliche Grabarten?
Welche Grabarten an einem Ort oder auf einem Friedhof angelegt werden, entscheidet immer der jeweilige Friedhofsträger. Klassische Grabarten sind das Wahlgrab und das Reihengrab. Auch Rasengräber mit oder ohne Namensnennung (auch: anonyme Beisetzung) werden häufig angeboten. Ob es darüber hinaus Partnergräber, gärtnerisch gepflegte Themenanlagen, Baumbestattungen oder weitere Grabarten gibt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Neben der Beschaffenheit des Friedhofs spielen die Nachfrage durch die Bevölkerung und uns Bestatter sowie das Zusammenspiel von Friedhofsträgern, örtlichen Friedhofsgärtnern und Steinmetzen eine Rolle.
Was sind „Ruhezeiten“ und warum sind sie auf den Friedhöfen so unterschiedlich?
Die Ruhezeit ist die Mindestnutzungsdauer einer Grabstelle. Nach Ablauf der Ruhezeit werden Reihengräber eingeebnet und neu belegt. Bei Wahlgräbern kann die Nutzungsdauer über die Ruhezeit hinaus verlängert werden. Dass die Ruhezeiten auch von Friedhof zu Friedhof variieren, hängt mit der unterschiedlichen Bodenbeschaffenheit zusammen. So muss die Ruhezeit so bemessen sein, dass Sarg und Leichnam vollständig vergehen können. In den Bestattungsgesetzen der Länder sind darüber hinaus unterschiedliche Mindestruhezeiten festgesetzt, die zwischen 15 und 30 Jahren liegen, wobei die Ruhezeit für Urnengräber kürzer sein kann als bei einer Erdbestattung. Bei uns in Hessen beträgt die Ruhezeit mindestens 15 Jahre.
Was passiert bei einer Kremierung?
Bei der Einäscherung wird der Verstorbene in einen Sarg gebettet und auf einer speziellen Vorrichtung in den etwa 1100 °C heißen Ofen gefahren. Der Sarg entzündet sich bei diesen Temperaturen selbst, sodass dann auch der Leichnam verbrennt. Die Dauer der Kremation hängt vom Ofen und von der körperlichen Statur des Verstorbenen ab, üblich sind etwa 2 Stunden. Ein kleiner Schamottstein mit einer eingravierten Identifikationsnummer wird zum Verstorbenen in den Sarg gelegt. Anhand dieser Nummer lässt sich die Asche anschließend eindeutig zuordnen. Knochenreste werden nach der Einäscherung zerkleinert, zuvor werden ggf. künstliche Gelenke entfernt. Ein Mitarbeiter des Krematoriums füllt die Asche sowie mögliches Zahngold oder Edelmetalle von Körperschmuck in eine Aschekapsel und übergibt sie dem verantwortlichen Bestatter. Für die Beisetzung wird die Kapsel in der Regel in eine Schmuckurne Ihrer Wahl eingesetzt.
Kann ich der Kremierung meines Angehörigen beiwohnen?
Ob und in welcher Form Sie bei der Einäscherung dabei sein können, hängt vom jeweiligen Krematorium ab. Es gibt Krematorien mit einer Trauerhalle oder einem Andachtsraum, von wo aus die Angehörigen der Übergabe des Sarges an das Feuer beiwohnen können. Diese Zeremonie kann auch je nach Krematorium mit einer Andacht und von Musik begleitet werden.
Warum ist für die Feuerbestattung auch ein Sarg notwendig?
Ein Sarg wird bei der Feuerbestattung aus Achtung vor dem Verstorbenen und aus hygienischen Gründen verwendet. Ein weiterer wesentlicher Grund ist, dass der Leichnam ohne Sarg nicht vollständig verbrennen würde. Dieser Prozess setzt erst ein, wenn der Sarg sich durch die hohe Temperatur im Ofen selbst entzündet hat.
Kann die Asche des Verstorbenen vertauscht werden?
Nein, denn jeder Leichnam wird einzeln kremiert. Die Asche wird anschließend sofort in eine Aschenkapsel gefüllt und versiegelt. Vor der Einäscherung wird außerdem ein Schamottstein mit einer eingravierten Identifikationsnummer in den Sarg gelegt. Anhand dieses feuerfesten, gekennzeichneten Steins kann die Asche eindeutig zugeordnet werden.
Was ist ein Kolumbarium?
Das Wort Kolumbarium (oder: Columbarium) kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Taubenschlag. Es handelt sich um Wände oder Stelen mit Nischen zur Beisetzung von Urnen, die auf einem Friedhof, in einer Kirche oder in einem Mausoleum stehen. In der Regel sind die Nischen mit einer Tafel oder einer Glasscheibe verschlossen, worauf Name und Lebensdaten genannt sind.
Was passiert bei einer Seebestattung?
Vor der Seebestattung steht zunächst die Einäscherung des Verstorbenen. Sowohl für die Feuerbestattung als auch für die Beisetzung der Asche auf See muss eine Willensbekundung zu Lebzeiten vorliegen. Ist diese nicht vorhanden, müssten die Angehörigen glaubhaft begründen können, dass die Seebestattung im Sinne des Verstorbenen gewesen wäre. Die Asche wird in eine wasserlösliche Seeurne gefüllt und in einem der hierfür vorgesehenen Areale der Nordsee, Ostsee oder in einem anderen Weltmeer der See übergeben. Die Angehörigen können der Seebestattung beiwohnen. Unabhängig davon kann bereits vor der Seebestattung eine Trauerfeier stattfinden. Die genauen Koordinaten der Beisetzungsstelle werden in eine Seekarte eingetragen, die den Angehörigen übergeben wird.
Kann ich bei der Seebestattung dabei sein und den Beisetzungsort wieder besuchen?
Ja, die Hinterbliebenen können bei der Seebestattung dabei sein und der Übergabe der Urne an die See beiwohnen. Wie viele Personen mit an Bord gehen können, ist unterschiedlich. Wenn Sie sich für eine Seebestattung interessieren, geben wir von Bestattungen Heinz Schaack GmbH & Co. KG Ihnen gerne weitere Informationen zu den Möglichkeiten im von Ihnen gewünschten Seegebiet. Nach der Seebestattung erhalten Sie als Angehörige eine Karte mit den genauen Koordinaten der Beisetzung. So können Sie den Beisetzungsort jederzeit aufsuchen. Die Reedereien bieten in der Regel auch Gedenkfahrten dorthin an.
Was sind Waldbestattungen und Naturbestattungen?
Als Naturbestattungen werden Beisetzungsformen außerhalb traditioneller Friedhöfe bezeichnet. In Deutschland ist das zumeist die Beisetzung in einem Bestattungswald oder die Seebestattung. In anderen Ländern, allen voran in der Schweiz und in den Niederlanden, gibt es außerdem die Möglichkeit, die Asche in der Natur zu verstreuen, etwa auf speziellen Almwiesen oder in Flüssen. Sprechen Sie uns an, wenn Sie sich für eine solche Beisetzungsform interessieren.